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Oberflächen von Industrieprodukten wie z.B. die Außenhaut eines
Automobils sollen glatt und schön sein, d.h. ein
Beobachter sollte von jedem beliebigen Standpunkt aus eine ruhige,
ausgeglichene Oberfläche erblicken. Daher wird als
optisches Indiz von schön ein ruhiger,
ausgeglichener Verlauf von Reflexionslinien, Schattengrenzen, Isophoten
usw. verwandt ([7,9,10], s.a.
Figuren 1-3).
Mathematisch kann eine schöne Fläche durch minimale Energien
(Modelle von Biegeenergien) beschrieben werden
[2,4,6]. Daher stehen
Flächenkonstruktionen mit verschiedenen Energiemodellen im Mittelpunkt
der folgenden Betrachtung. Ein anderes Maß für schön könnte die maximale Zahl der Wendepunkte von Reflexionslinien sein -
hierzu liegen aber noch keine Ergebnisse vor.
Der Prototyp eines technischen Objektes ist in der Regel ein Plastikmodell, das
nach entsprechender Entscheidung des Managements mit Computerhilfe
über CAD-Systeme für die Produktion vorbereitet werden muß.
Dafür sind mathematische Beschreibungen der Objektoberflächen
notwendig: Es werden zunächst die Oberflächen des
Objektes vermessen - entweder mechanisch über berührende
Meßmaschinen oder optisch über Laserscanner. Die so entstehende
unstrukturierte Wolke von Meßpunkten ist Grundlage der
Konstruktion der gesuchten glatten Oberfläche.
Für Flächenbeschreibungen werden in CAD-Systemen oft
(parametrisierte) Spline-Flächen benutzt. Eine häufig verwandte
Basis sind die B-Splines [2,7], so daß wir im folgenden
als mathematisches Modell der Parameterdarstellung der gesuchten Fläche
nur Tensorprodukt-B-Spline-Flächen benutzen werden. Selbstverständlich
ist die Transformation in andere Basissysteme meist leicht möglich. Da
Tensorproduktflächen Rechtecke als Parameterbereich besitzen, ist es
in der bisher üblichen Technik notwendig, die Punktwolke
in viereckige Segmente zu zerlegen. Dies geschieht manuell - automatisch
arbeitende Segmentierungsalgorithmen liegen bisher im allgemeinen nicht
vor. Die Punkte innerhalb eines solchen viereckigen Segments werden nun
durch Tensorproduktflächen approximiert, Interpolationsverfahren
werden praktisch nicht eingesetzt, da die vorhandenen Meßfehler
immer zu recht rauhen Flächen führen. Das Hauptproblem bei der
Approximation einer solchen segmentierten Punktmenge ist die richtige
Parametrisierung [7]. Hier liegen in den CAD-Systemen
recht einfache (und damit nicht befriedigende) Modelle zu Grunde,
effektiver wirksame Energiemodelle werden bisher kaum benutzt.
Es wurden daher zahlreiche
Glättungsalgorithmen entwickelt, die in der Regel nicht automatisch arbeiten.
Hier setzt das vorliegende Projekt ein:
- Einmal sollen für bereits in einem CAD-System erstellte
Flächenstücke automatisch arbeitende Glättungsalgorithmen
entwickelt werden, die auch dann noch arbeiten, wenn auf der Fläche
Kurven (z.B. Trimmränder von Löchern) gegeben sind, die beim
Glättungsprozeß nicht verändert werden dürfen;
- zum anderen kann mit dem Einsatz von Energiemodellen beim
Approximieren auf die vorherige Segmentierung der Punktmenge
größtenteils verzichtet werden, da jetzt mit freien
Flächenrändern approximiert werden kann. Die eigentlichen Ränder
der gegebenen Punktwolken werden dann durch Trimmkurven auf der
Approximationsfläche beschrieben.
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